Im September 1929 kam Pater Otto Bader als Kaplan nach Mistelbach, er wurde der Gründer des Mistelbacher Pfadfinderkorps “St. Georg“. Vom 13. bis 16. März 1930 hielt er Burschen-Exerzitien mit 14 Teilnehmern im Kolleg ab, aus denen in den nächsten Monaten die Pfadfinder hervorgingen, die bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aktiv waren.
Der Wiedergründer der Pfadfindergruppe nach dem Krieg war im Dezember 1945 der Student Walter Thurner. Fünf Buben legten am 21. April 1946 feierlich ihr Versprechen ab, was der Grundstock für den weiteren Aufbau der Gruppe war. Das erste Sommerlager fand im August 1946 bei Tschagguns in Vorarlberg unter der Leitung von Walter Thurner start. Im Herbst 1946 übernahm P. Volkmar Kraus die Pfadfindergruppe Mistelbach.
1951 nahmen Mistelbacher Pfadfinder am Jamboree in Bad Ischl teil. Besonders bemerkenswert dabei war die Nachbildung des Mistelbacher Kirchturmes am Lagergelände, die mit jener Glocke versehen wurde, die heute noch bei den Sommerlagern am Glockenturm geläutet wird.
1961 reifte die Idee zur Gründung einer Pfadfinderinnengruppe am inter-nationalen Siljans-Lagret (Sommerlager am Siljansee) in Schweden. 1963 legte Hermine Schuller am gemeinsam mit schwedischen Pfadfindern und Pfadfinderinnen gestalteten Lager auf der dänischen Insel Bornholm das Versprechen ab. Ein halbes Jahr dauerte dann die Suche nach geeigneten Mitarbeiterinnen in der Führung, ein weiteres Jahr widmeten sich die späteren Führerinnen der Ausbildung in allen Pfadfindertechniken, bis im April 1965 der Heimstundenbetrieb in drei Sparten (Wichtel, Pfadfinderinnen und Ranger) begann.
1966 fand gemeinsam mit schwedischen Pfadfinderinnen das erste Sommerlager in Hohenlehen start. 1972 veranstalteten Mädchen und Buben das erste gemeinsame Sommerlager in Lindau bei Raabs (NÖ).
1976 kam es in Mistelbach – so wie in ganz Österreich – zur Vereinigung der Pfadfindergruppe Mistelbach mit den St. Georgspfadfinderinnen, 1977 wurde erstmals gemeinsam beim Landesverband registriert.
Im Jänner 1983 verstarb P. Volkmar Kraus, der langjährige Gruppenfeldmeister der Mistelbacher Pfadfinder.
Seit 1998 ist das Heimstundenangebot um die Stufe der Biber erweitert – eine Idee, die ursprünglich aus Kanada stammt, fasst nun auch in Österreich Fuß.
Nach zahlreichen Umzügen im Laufe der Jahrzehnte konnte im September 2002 das neue Pfadfinderheim bezogen werden, das seither allen Gruppenmitgliedern offen steht.